Tolo - Von den Pyrenäen nach Schleswig-Holstein


ToloGefunden haben wir ihn im Internet auf der Krambambulli - Seite. Wir hatten schon seit geraumer Zeit nach einem passenden Hund gesucht und bei Tolo wussten wir auf Anhieb: Der muss es sein.

Natürlich spielte das Äußere auch eine kleine Rolle, aber so, wie er beschrieben war, passte Tolo hervorragend in unsere kleine Familie: Jagdlich angelernt, ruhiges und liebenwertes Wesen, lernfreudig. Seine bedauernswerte Vita gab dann den Ausschlag, sich auf Tolo zu bewerben. Er war von seinem baskischen Besitzer wahrscheinlich nur geschlagen worden, die letzten drei Monate vegetierte er auf einer spanischen Tötungsstation.

Tolo brauchte unbedingt ein neues Zuhause. Das sahen auch seine „drei Elternpaare“ so, die sich spontan um ihn kümmerten und die Vermittlung, Kosten und Unterbringung untereinander aufteilten, denen er schnell ans Herz gewachsen war und die ihn natürlich nur in beste Hände geben wollten. Deshalb wurden die Bewerber akribisch unter die Lupe genommen.

Tolo im AutoWir wissen nicht, wie viele sich für Tolo interessiert haben, aber seine Web-Site wurde über 600-mal angeklickt (… davon können wir allerdings mindestens 100 Klicks für uns beanspruchen). Auf alle Fälle machten wir und unser Umfeld Eindruck: Viel Zeit für Tolo, ländliche Gegend, Jagdrevier unmittelbar vor der Tür, schon mal einen Kurzhaarwelpen großgezogen.

Wir wurden zur Beschau eingeladen. Nach 500 Kilometer Hinfahrt konnten wir endlich Tolo live erleben. Er sah auch nach vier Wochen Deutschland ziemlich ramponiert aus, allerdings schon wesentlich besser - wie man uns versicherte - als er aus Spanien hier ankam.

Nach einem Kennenlernen zwischen allen war klar: Wir dürfen Tolo mit in den Norden nehmen. Und das war letztlich auch Tolos Entscheidung: Kaum hatten wir unsere Kofferraumklappe geöffnet, sprang er mit einem Satz ins Auto und war auch nicht wieder raus zu kriegen.

Nun ist er genau seit einer Woche bei uns und fühlt sich pudelwohl… in seinem Körbchen, in der Wohnung und erst recht draussen in der Umgebung. Besonders fasziniert ist er von den Windrädern im Revier, die bei Sonnenschein Schatten über das Feld jagen. Das hat er noch nicht „begriffen“, daher liegt dieser Schatten derzeit auf Platz eins.

Tolo jagt WindradschattenGleich danach kommt aber auch schon alles andere… Fährten im Revier, die Hunde in der Nachbarschaft, die vielen Menschen, die so begeistert von ihm sind und bei denen er auf Platz eins liegt.

So langsam taut er auch auf – quatsch… er ist schon seit Tagen aufgetaut. Man merkt, wie agil und lebendig er wird und wie er seine Grenzen austestet. Aber er hat schon gecheckt, dass er nicht bei uns im Bett schlafen darf, die Couch für ihn tabu ist und „wir“ mit „ihm“ spazieren gehen – und nicht „er“ mit „uns“. Natürlich steckt noch viel Arbeit in Tolo: Grundkommandos hat er nie gelernt und an die muss er jetzt so langsam herangeführt werden. Punkto „Führen“. Seine Leinenführigkeit steht auch noch ganz am Anfang. Nach einem 2 Stundenmarsch hilft nur noch ein Rheumabad und die Hilfe eines Chiropraktikers, der beide Arme wieder einkugelt – man kann auch sagen, Tolo zieht ein bisschen. Vorbildlich dagegen ist sein Fressverhalten. Er isst, was er bekommt (o.k. – es ist auch kein Billigfutter) und er bettelt nicht. Man kann beim Frühstück sitzen und die leckersten Sachen auf dem Tisch haben… Tolo hält sich zurück. Auch kann man Lebensmittel in der Küche liegen haben, ohne dass er heimlich abräumt. Das haben wir bei diversen Hunden schon ganz anders gesehen.

Man darf nicht vergessen – Tolo ist gerade mal eine Woche bei uns. Dafür hat er sich prima eingelebt und wir wollen ihn nicht mehr vermissen müssen. Ein toller Hund – ein toller Tolo, mit dem man immer wieder Glücksmomente erlebt. Erst heute Morgen hat Jens sich gefragt, wo verdammt noch mal seine zweite Socke geblieben ist. Sie lag natürlich in Tolos Körbchen. Die muss er sich in der Nacht stibitzt haben.

Große Freude bei Anja & Jens Bredtmann



wie es begann...